Hilfe zu IBM Domino Social Edition Administrator 9.0.1 (2024)

PLANUNG

Domino-Verzeichnis und Mail-Routing
Das Domino-Verzeichnis (names.nsf) ist die wichtigste Datenbank auf einem Server. Es definiert die primäre Verwaltungseinheit in einem Domino-Netzwerk - die Domino-Domäne -, die sich aus einer Gruppe von Servern zusammensetzt, die dasselbe Domino-Verzeichnis verwenden. Das Domino-Verzeichnis dient als "Kontrollzentrum" der Domäne. Es wird von Administratoren zum Verwalten von Benutzern und zum Verbinden und Konfigurieren von Servern verwendet. Es enthält fast alle für das Mail-Routing wesentlichen Informationen.

Wenn Sie den ersten IBM® Domino-Server in einer Domäne konfigurieren, erstellt das Serverkonfigurationsprogramm das Domino-Verzeichnis ihrer Domino-Domäne. Jeder Server in der Domäne speichert eine Replik des Domino-Verzeichnisses der Domäne. Durch die Replizierungsfunktionen in Domino werden die Domino-Verzeichnisse auf allen Servern synchronisiert.

Zusätzlich zu den im Domino-Verzeichnis enthaltenen Informationen ruft Domino Informationen aus der NOTES.INI-Datei des Servers ab. Wenn das Mail-Routing über SMTP ausgeführt wird, werden zudem Informationen aus dem getrennt verwalteten DNS (Domain Name System) abgerufen.

Das Domino-Verzeichnis unterstützt LDAP, sodass Internet-Mail-Clients LDAP verwenden können, um Verzeichnisinhalte abzufragen und zu ändern, sofern sie über die notwendigen Zugriffsrechte verfügen.

Um die Verwaltung zu erleichtern, sollten Sie bei der Eingabe von Serverinformationen in das Domino-Verzeichnis den Server stets mit seinem vollständig qualifizierten Hostnamen und nicht mit seiner IP-Adresse angeben. Domino unterstützt zwar IP-Adressen, Hostnamen werden jedoch weniger häufig geändert als numerische Adressen. Damit TCP/IP beispielsweise fehlerlos funktioniert, muss die numerische IP-Adresse eines Servers geändert werden, wenn Sie den Server in ein neues untergeordnetes Netz verschieben oder zwei Netzwerke als Ergebnis einer Neuorganisation zusammenführen müssen. Wenn Sie in denselben Dokumenten stattdessen Hostnamen verwenden, ist keine Aktualisierung erforderlich.

Routing-Tabellen in Domino

Eine Routing-Tabelle enthält eine Liste mit Verbindungen zu allen Servern, die ein Domino-Server kontaktieren kann. Domino verwendet die Routing-Tabelle, um den besten und kostengünstigsten Weg für die Mailzustellung zu ermitteln. Wenn Sie den Router auf einem Server starten, sammelt er Informationen aus der NOTES.INI-Datei und den Konfigurations-, Verbindungs-, Domänen- und Serverdokumenten im Domino-Verzeichnis, um eine dynamische Routing-Tabelle zu erstellen.

Der Router berechnet die Werte für die Routing-Tabelle automatisch neu, nachdem Sie den Server oder die Router-Task neu gestartet haben. Zudem überprüft der Router das Domino-Verzeichnis in Intervallen von fünf Minuten auf Änderungen. Wenn er Änderungen in diesen Quellendokumenten entdeckt, baut er die Routing-Tabelle mit den neuen Informationen neu auf.

Sie können mithilfe des TELL-Befehls die Routing-Tabelle aktualisieren, ohne den Router dazu neu starten zu müssen. Die Möglichkeit, eine Routing-Tabelle bei Anforderung zu aktualisieren, ist speziell in den Fällen sinnvoll, in denen neue Konfigurationseinstellungen getestet werden sollen.

So sucht der Router mithilfe des Domino-Verzeichnisses nach Mail-Empfängern

Wenn ein Benutzer Mail an einen Empfänger in der lokalen Domäne sendet, durchsucht der Router die vollständige Adresse in der $Users-Ansicht des Domino-Verzeichnisses (wenn Sie die Verzeichnisverwaltung entsprechend einrichten, kann der Router die Adresse auch in einem sekundären Verzeichnis suchen) nach dem Personendokument des Empfängers, in dem der Home-Server des Empfängers aufgeführt ist. Wenn der Home-Server des Empfängers der aktuelle Server ist, stellt der Router die Nachricht zu. Wenn es sich um einen anderen Server handelt, greift der Router auf die Routing-Tabelle zu, um die beste Route oder den kostengünstigsten Pfad für die Übertragung der Nachricht an den Home-Server des Ziels zu ermitteln, und er leitet die Nachricht entsprechend diesem Pfad weiter.

Findet der Router keine Übereinstimmung für den Empfänger in den angegebenen Verzeichnissen, kann er die Nachricht an einen Smart-Host weiterleiten. Ein Smart-Host ist ein Server, der ein Verzeichnis von Benutzern enthält, die in der lokalen Domäne, jedoch noch nicht im Domino-Verzeichnis enthalten sind. Wenn Sie beispielsweise Benutzer von einem UNIX™-Sendmail-System in ein Domino-Mailsystem migrieren, jedoch noch nicht alle Benutzer migriert haben, können Sie einen UNIX-Server als Smart-Host konfigurieren, der die Sendmail-Benutzer findet und Mail an sie überträgt. Geben Sie den Namen des Smart-Hosts in das Feld "Smart-Host der lokalen Internetdomäne" auf dem Register "Router/SMTP - Allgemein" des Konfigurationsdokuments ein.

Für das Mail-Routing verwendete Dokumente

Das Domino-Verzeichnis verwendet eine Vielzahl von Dokumenten zum Definieren der Messaging-Topologie. Abhängig von den Anforderungen müssen Sie möglicherweise die folgenden Dokumente erstellen oder bearbeiten:

Tabelle 1. Namen und Beschreibungen von für das Mail-Routing verwendeten Dokumenten

DokumenteBeschreibung
ServerdokumenteFür jeden Domino-Server ist ein Serverdokument erforderlich. Serverdokumente enthalten für jeden Server folgende Informationen: IBM Notes-Name, IP-Adresse, vollständig qualifizierter Internet-Hostname, Domino-Domäne, Notes-Netzwerke, zu denen sie gehören, verfügbare Internet-Messaging-Ports und -Services (z. B. die IMAP-, POP- und SMTP-Ports) und die Sicherheitsoptionen für jeden Port.
KonfigurationsdokumenteKonfigurationsdokumente bieten zusätzliche Informationen, die festlegen, wie Server eingehende und ausgehende Mail verarbeiten. Sie definieren Router-Einstellungen für SMTP- und Notes-Routing, legen Beschränkungen für eingehende SMTP-Verbindungen fest, enthalten Informationen zur MIME-Konvertierung und konfigurieren den Mail-Zugriff für IMAP- und IBM iNotes-Clients.
VerbindungsdokumenteVerbindungsdokumente definieren den Routing-Pfad zu Servern außerhalb der aktuellen Domino-Domäne oder des Notes-Netzwerks.
Dokumente für globale DomänenDokumente für globale Domänen enthalten die Internetdomänen, die Domino-Domänen als interne Domänen betrachten und für die die lokale Domäne Mail annehmen kann. Sie definieren außerdem die Regeln für die Konvertierung der Notes-Mailadresse des Absenders in eine SMTP-Adresse.
Dokumente für benachbarte und nichtbenachbarte DomänenIn Dokumenten für benachbarte und nichtbenachbarte Domänen können Sie Domänen angeben, von der die aktuelle Domäne für eine benachbarte oder nichtbenachbarte Domäne bestimmte Mail annimmt. Dokumente für nichtbenachbarte Domänen definieren zudem die Zwischendomäne, über die die lokale Domäne Mail weiterleitet, die für eine Notes-Domäne bestimmt ist, zu der keine direkte Verbindung besteht.
Dokumente für fremde SMTP-DomänenDokumente für fremde SMTP-Domänen definieren die Beziehung zwischen Domino-Domänen und SMTP-Mailsystemen.
Internet-Site-DokumenteInternet-Site-Dokumente bieten Protokollinformationen für IMAP-, POP3- und SMTP-Ports. Wenn ein Site-Dokument konfiguriert ist, haben die darin enthaltenen Informationen Vorrang vor den Porteinstellungen im Serverdokument.
Datei-IdentifikationsdokumentDatei-Identifikationsdokumente definieren die Beziehungen zwischen den Dateierweiterungen, den MIME-Typen und den Subtypen verschiedener Dateitypen.
PersonendokumentePersonendokumente bieten Informationen zum Speicherort der Maildatei des Benutzers, zu Notes- und Internet-Mailadressen, zu Internet-Kennwörtern für HTTP-, POP3- und IMAP-Zugriff sowie zu Vorgaben für die Mailspeicherung.

Zugehörige Konzepte
Überblick: Nachrichtenaustausch
Überblick über das Übertragen von Mail mithilfe des Notes-Routings
DNS (Domain Name System) und SMTP-Mail-Routing
Domino-Verzeichnis
LDAP-Service einrichten
Domino-Verzeichnis für eine Domäne einrichten
Verzeichniskataloge
Verzeichnisverwaltung

Zugehörige Tasks
Routing-Tabelle des Servers neu berechnen

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